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28. April 2004. Nachrichten: Forschung & Technik - Bangladesch Ausgrabungen fördern Maurya-Stadt zutage

Im Distrikt Narsingdi, etwa 50 km nordöstlich von Dhaka, haben Archäologen neue Hinweise auf die Existenz einer großen frühgeschichtlichen Siedlung entdeckt.

Mitte April 2004 stellten die Forscher der Jahangirnagar Universität ihre neuesten Ergebnisse vor. Sie hatten eine 16 Meter breite Straße ausgegraben, die sich 18 Meter lang zum Eingang einer Befestigungsanlage erstreckt. Kurz zuvor waren die Ergebnisse der Karbon-Datierung der bereits geborgenen Münzen und Tonscherben bekannt geworden: Die Artefakte sind etwa 2.500 Jahre alt. Die neuen Ausgrabungen, die auf eine große, städtisch organisierte Siedlung deuten, bestätigen die Vermutung der Forscher, ein bisher unbekanntes Zentrum des Maurya-Reiches ausgegraben zu haben.

Das Reich Ashokas erstreckte sich demnach weiter nach Osten als bisher angenommen oder hatte hier zumindest einen bedeutenden Außenposten. Bisher waren kaum städtische Siedlungen östlich von Ganges und Jamuna (Brahmaputra) bekannt. Zudem sind die Ruinen und Artefakte älter als andere frühgeschichtliche Siedlungsreste in Bangladesch: Die Ausgrabungen wurde auf die Zeit um 450 v.u.Z. datiert, etwa 80 Jahre vor der Blüte der bisher bedeutendsten Siedlung Pundrabardhan/Mahastangarh nahe der Stadt Bogra.

Die ausgegrabene Stadt am Rande des heutigen Dorfes Wari im Landkreis Belabo war ein wichtiges Handels- und Gewerbezentrum. Das belegen die Münzfunde und Reste von geschmolzenem Eisen und anderen bearbeiteten Materialien. Die Zitadelle, an deren Haupttor die Straße endet, ist ähnlich gebaut wie die anderen Funde in beiden Teilen Bengalens. Nach Angaben des Grabungsleiters Sufi Mustafizur Rahman sei die Siedlung vermutlich Teil einer überwiegend buddhistisch geprägten "Brahmaputra-Zivilisation" gewesen.

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