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Schriftenreihe

06. Mai 2010. Südasien-Informationen Nr. 17: Indien | Wirtschaft & Soziales The Good Life - Buy 1 Get 1 Free

Medien und medialisierte Kommunikation sind ein integraler Bestandteil des urbanen Raums, so auch in Indiens Städten. Staatliche und nicht-staatliche Mitteilungen, die darauf abzielen, das Verhalten oder die Mentalität der Bevölkerung zu beeinflussen, wie z.B. beim Wasserverbrauch oder der Wahlbeteiligung, sind aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Von besonderem Interesse sind in diesem Zusammenhang die Botschaften der Konsumkultur. Dabei fungieren Plakate, Poster und großflächigen Billboards als Variante der medialisierten Kommunikation, die parallel zu dem Anpreisen von Produkten auch Themen wie die Gleichberechtigung der Geschlechter und Umweltprobleme ansprechen und so überkommende Strukturen herausfordern. In Nummer 17 unserer Schriftenreihe "Südasien-Informationen" untersucht Mette Gabler – illustriert durch reiches Anschauungsmaterial –, welches Potenzial dieser neuen Werbelandschaft auf den Straßen und Märkten indischer Großstädte innewohnt. [mehr ...]

08. Juli 2009. Südasien-Informationen Nr. 16: Indien | Wirtschaft & Soziales Zentrum, Peripherie und Wandel

Konnte sich der periphere Hochgebirgsraum Ladakh Jahrhunderte lang eigenständig, jedoch durch Austauschbeziehungen mit den Nachbarn verbunden entwickeln, hat der Raum seit seiner Angliederung an die Indische Union tiefgreifende Veränderungen erfahren. In der Folge Indiens kriegerischer Auseinandersetzungen mit Pakistan und der Volksrepublik China hat Ladakh seine Rolle als regionales Zentrum durch die nationalstaatlich bedingte Grenzschließung verloren. Gleichzeitig wurde die Hochgebirgsregion zunehmend militarisiert und infrastrukturell an die Machtzentren im Tiefland angebunden und schließlich für den Tourismus geöffnet. Lennart Kümper-Schlake und Florian Sander stellen Hintergründe und Folgen dieser erzwungenen Modernisierung dar und diskutieren die Ungleichzeitigkeiten der Entwicklung und die resultierenden räumliche Differenzierung. [mehr ...]

18. Juni 2008. Südasien-Informationen Nr. 15: Südasien | Geschichte & Religion Legislative Redress Rather Than Progress?

Zeitgenössische Geschichtsschreibung zur Kolonialherrschaft in Indien tendiert dazu, Wandlungen und Intensivierungen zahlreicher Sozialphänomene als Konsequenz direkter oder indirekter britischer Intervention zu behandeln. Je nach intellektueller Auffassung heben Autoren unterschiedliche Interventionsformen hervor, die von kolonialer Gesetzgebung über bewusste Sozialmanipulation bis hin zu Handlungen aufgrund kultureller Missverständnisse reichen. Für den Fall von Sklaverei im kolonialen Indien argumentiert Gyan Prakash in seinem Buch "Bonded Histories", dass sich die Briten durch Abschaffung der Sklaverei im Jahre 1843 als eine Kraft der Vernunft und des Fortschritts darstellten, während sie in realitas Sklaverei in Schuldknechtschaft umformulierten. Mit Fokus auf den Süden Bihars erklärt Prakash die sich wandelnden Beziehungen von Schuldknechten und Grundbesitzern im Zusammenhang von Erkennung, Regulierung und Aberkennung durch die Kolonialverwaltung. Gelehrte wie auch Kolonialbeamte bemühten sich in diesem Sinne, Sklaverei als inhärent in einheimischen Gesetzen, Praktiken und Texten zu 'entdecken', was dann wiederum 'Unfreiheit' als das 'Andere' von Freiheit konstituieren konnte. Dies führte letztlich zur Schaffung einer indigenen 'Tradition' während die Abschaffung der Sklaverei als Mittel benutzt wurde, diese als formell nicht existent zu deklarieren. Jedoch war Sklaverei längst nicht abgeschafft, sondern durch 'freiwillige' Knechtschaft quasi wiederhergestellt. Der Beitrag von Stefan Tetzlaff beschreibt die wichtigsten Argumente von Prakash. Durch eine Untersuchung der Fragestellungen und eine Gegenüberstellung von abweichenden Meinungen anderer Historiker argumentiert er, dass eine Geschichtsschreibung von 'Sklaverei zu Schuldknechtschaft' in Indien einer ausgewogenen Analyse bedarf. Diese sollte weniger auf Theorien zu Ideologie und Konstruktion basieren, sondern stattdessen einen größeren räumlichen Ansatz wählen sowie die Rolle des Arbeitsmarktes in höherem Maße berücksichtigen. [mehr ...]

15. Februar 2008. Südasien-Informationen Nr. 14: Südasien | Kunst & Kultur Film in Südasien

Die Begeisterung für indische Filme ist hierzulande in den letzten Jahren enorm gewachsen. Ob im Fernsehen zur Prime Time oder im Rahmen von Filmfestivals - indische Filme sind so präsent wie nie zuvor. Obwohl längst nicht alle Filme, die hier unter dem Label "Bollywood" vermarktet werden, tatsächlich aus der Filmmetropole Bombay stammen, konzentriert sich die Aufmerksamkeit bislang so stark auf das "südasiatische Hollywood", dass es zum Synonym für indisches Kino schlechthin geworden ist. Allerdings täuscht dies über die tatsächliche Vielfalt der indischen Filmlandschaft hinweg, denn das indische Kino ist so vielsprachig wie das Land selbst. So gibt es "jenseits von Bollywood" noch viel zu entdecken. Sich diesem Facettenreichtum anzunähern - und dabei auch einen Blick über die Grenzen Indiens hinaus zu wagen - ist das Ziel des Dossiers "Film in Südasien". Neun Beiträge beleuchten verschiedene Aspekte dieser großen Thematik und beziehen sich dabei auf unterschiedliche Epochen in der südasiatischen Filmgeschichte. [mehr ...]

12. Oktober 2007. Südasien-Informationen Nr. 13: Indien | Kunst & Kultur Bestandsaufnahme eines Missvergnügungsreisenden

Nachdem Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg das Interesse der deutschen Literatur an Indien hatten erlahmen lassen, wandte sich in den 1970er Jahren mit Günter Grass erneut ein bedeutender und international bekannter Schriftsteller ausführlich dem Thema Indien zu. Seine drei sehr unterschiedlich verlaufenen Indien-Besuche verarbeitete der Schriftsteller in den Romanen "Der Butt" und "Kopfgeburten" sowie in dem Reisebericht "Zunge zeigen". Gregor Neumann geht der Frage nach, welche Motivationen Grass zur literarischen Thematisierung Indiens angeregt haben. Wie erlebte der Schriftsteller Indien, welches Indienbild vermittelt er, und was mögen seine Intentionen hierfür gewesen sein? [mehr ...]

11. Januar 2007. Südasien-Informationen Nr. 12: Südasien | Geschichte & Religion Empire and the Invention of a New Femininity

In ihrem Beitrag über das britische Empire und die Erfindung einer neuen Weiblichkeit in Indien und Europa in der zweiten Hälfte des 19. Jh. vergleicht Melitta Waligora einige grundlegende Punkte, wie die Idee der Häuslichkeit und die Beziehung zwischen der öffentlichen und privaten Sphäre in den Gesellschaften des kolonialen Bengalen und in Europa. Dabei geht es ihr insbesondere darum zu zeigen, wie groß der Einfluss der Kolonialmacht auf die sozialen und Denksysteme der kolonialen Gesellschaft war. Sie zeigt in diesem Artikel, wie entscheidend der neue, moderne Geist der Häuslichkeit die Ansichten und Lebensführung von Frauen und Männern in der entstehenden Mittelschicht Bengalens prägte. [mehr ...]

15. Juni 2006. Südasien-Informationen Nr. 11: Indien | Natur & Umwelt 20 Jahre Widerstand gegen das Narmada-Projekt in Indien

Staudämme galten im postkolonialen Indien als wichtiges Symbol für technischen Fortschritt und die Modernisierung des Landes. Trotz aller unbestrittenen Erfolge blieb der Staudammbau immer aber auch ein kontrovers diskutiertes Thema. Die Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und -gegnern nahm an Schärfe zu, als die Weltbank einen Kredit über 450 Mio. US-Dollar für den Bau eines Megastaudammprojekts am Narmada-Fluss zusagte. Die Protestbewegung fand bald die Unterstützung einer Reihe bekannter Persönlichkeiten, was das Narmada-Projekt auch international bekannt machte. "Narmada" wurde zu einem Schlagwort in der Debatte um den zukünftigen Entwicklungsweg Indiens und zu einem Symbol des transnationalen Widerstands gegen das seit den 1960er Jahren geplante Modernisierungsprojekt. Christoph Dittrich zieht Bilanz nach 20 Jahren Protestbewegung. [mehr ...]

15. Dezember 2005. Südasien-Informationen Nr. 10: Indien | Wirtschaft & Soziales Ernährungssicherung in Indien

Indien ist ein Land, das gemeinhin mit Hunger und Elend in Verbindung gebracht wird. Und tatsächlich ist es auch das Land mit den meisten Unterernährten und Armen auf der Welt - in absoluten Zahlen gesehen. Die schillernde Welt der IT-Technik und das von der im Jahre 2004 abgewählten Koalition unter der Führung der hindunationalistischen Bharatiya Janata Party ausgerufene "Shining India" bilden Kontraste zum darbenden Indien, die größer nicht sein könnten. In ihrem 10. Fünfjahresplan verkündete die Indische Planungskommission, dass Indien ein Übermaß an Reis und Weizen in den staatlichen Lagerhallen unterhält, während gleichzeitig Hunger und Mangelernährung existieren. Der Beitrag von Jona Aravind Dohrmann gibt eine Übersicht über die Ernährungssituation in Indien, damit nachvollziehbar wird, wie es zu dieser Diskrepanz zwischen dem Übermaß an Grundnahrungsmitteln und der gleichzeitigen Unterernährung einer großen Anzahl von Menschen kommen kann. [mehr ...]

15. Oktober 2005. Südasien-Informationen Nr. 9: Indien | Wirtschaft & Soziales Die "revolutionäre" Expansion des indischen Zeitungssektors

In vielen Ländern der Welt haben die Printmedien seit dem Siegeszug der audiovisuellen, elektronischen Medien, allen voran des Fernsehens, einen schweren Stand. Die Anzeigenmärkte sind so stark umkämpft wie nie zuvor und die Aufmerksamkeit des Publikums gilt als rar werdendes Gut. Anders verhält es sich dagegen in Indien, wo zeitgleich zur beginnenden Ausbreitung des Fernsehens Anfang der 1980er Jahre ein Presseboom einsetzte, den Robin Jeffrey als „Zeitungsrevolution“ bezeichnet hat. Damit bezieht er sich in erster Linie auf den beispiellosen Boom der indischsprachigen Presse, denn obwohl die englischsprachige Presse ebenfalls von dieser Entwicklung profitiert - und Indien inzwischen der weltweit größte Markt für englischsprachige Printmedien ist -, ist sie längst von der Hindi-Presse überholt worden. Nadja-Christina Schneider beschreibt die wichtigsten Phasen in der Entwicklung der indischen Presse von ihren Anfängen im 19. Jh. bis zur Unabhängigkeit 1947 und beschreibt darauf aufbauend die signifikanten Veränderungen, die der indische Pressesektor insbesondere in den vergangenen drei Jahrzehnten erfahren hat. Hierfür werden die indische Presse bzw. die dahinter stehenden Unternehmen im Hinblick auf ihre enge Kooperation mit anderen Medien wie dem Fernsehen, Radio und Internet untersucht. Abschließend erfolgt eine Einschätzung ihrer gegenwärtigen Rolle und Bedeutung für das indische Mediensystem. [mehr ...]

15. September 2005. Südasien-Informationen Nr. 8: Indien | Politik & Recht Menschenrechte in Indien

Die Menschenrechte erheben universellen Geltungsanspruch. Doch die Interpretation und jeweilige Ausgestaltung dieser Rechte sind zum Großteil Aufgabe der einzelnen Vertragsstaaten selbst. Indien hat sich mit der Unterzeichnung der beiden Menschenrechtspakte – dem Zivilpakt und dem Sozialpakt von 1976 – zu den jeweiligen Rechten bekannt. Im weitesten Sinne sollen die Menschenrechte nicht nur die Bürger gegen willkürliches staatliches Handeln schützen, sondern auch den Staat in die Pflicht nehmen, bestimmte menschenrechtliche Mindeststandards zu garantieren. Inwieweit Indien seiner Verpflichtungen nachkommt und die Menschenrechte tatsächlich umsetzt, diskutiert dieser Themenschwerpunkt. Dabei stellt sich einerseits die Frage, wie sich die Menschenrechte im kulturell heterogenen Indien inhaltlich bestimmen lassen, und andererseits, inwieweit die (westliche) Idee universeller Menschenrechte als geeignete Grundlage für den Diskurs und den Kampf für ein menschenwürdiges Leben dienen können. Neben einer allgemeinen Einführung in die Menschenrechtsthematik auf internationaler Ebene und einer speziellen Darstellung der Menschenrechte in Indien werden in den Beiträgen einzelne Rechte ausführlicher dargestellt. Darüber hinaus werden auch Verletzungen von Menschenrechten, sowie positive Beispiele, bei denen Indien als Vorbild dient, thematisiert. [mehr ...]

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