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Es handelte sich um Wanderarbeiter aus Bihar und Nepal, von denen die meisten in den Teeplantagen und Erdölfeldern Assams beschäftigt sind. Die ethnische Selektion weist auf die United Liberation Front of Assam (ULFA) als Urheberin hin, die seit 15 Jahren für einen unabhängigen Staat kämpft. Nur ein solcher wird laut der ULFA fähig sein, Assam von den mehreren Millionen Zuwanderern aus den umliegenden Ländern und Unionsstaaten zu "säubern".
Das jüngste Massaker war das schlimmste in einer Serie von brutalen Gewaltakten gegen wehrlose Zivilisten, die in den letzten vier Monaten 116 Opfer forderten. Mit der Ermordung von Saisonarbeitern aus Bihar setzt die ULFA erstmals ein Signal, daß nunmehr auch indische Bürger als Feinde zählen. Früher waren vor allem Migranten aus dem benachbarten Bangladesch die Zielscheibe der Untergrundarmee.
Ein Beispiel für die zunehmende Gewaltbereitschaft in der Region ist neben Assam der Unionsstaat Tripura. Dort steht der Urbevölkerung eine große bengalische Bevölkerungsgruppe gegenüber, die bereits seit langem dort siedelt und die für die vielen Zuwanderer aus Bangladesch ein ideales Auffangnetz darstellt. Gewaltakte der stammesorientierten National Liberation Front of Tripura (NLFT) richten sich daher nicht nur gegen Neuzuzügler, sondern gegen alle, die Bengali sprechen.
Am 29. Dezember meldete die Deutsche Presseagentur (dpa), daß bei einem neuerlichen Überfall in Assam mindestens acht Menschen ermordet wurden. Unter den Toten seien eine Frau und drei Kinder. Bewaffnete Angreifer hätten das Dorf Rangnagar überfallen und auf die Arbeiter aus Bihar geschossen. Die Behörden machten die bisher wenig bekannte Separatistengruppe Volkssolidarität (UPDS) für das Verbrechen verantwortlich.
Quelle: Bernhard Imhasly: Indiens zweite Front, in: Neue Zürcher Zeitung, 18.12.2000, S.7.
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