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24. Februar 2003. Nachrichten: Natur & Umwelt - Pakistan Tote bei starken Niederschlägen

Starke Niederschläge haben Pakistan seit dem dritten Februar-Wochenende für Tage landesweit paralysiert. Auch das Kashmirtal und Afghanistan waren von heftigen Unwettern betroffen. Die Zahl der Opfer liegt bei mindestens 60 Toten und mehreren hundert Verletzten. Tausende wurden zu Obdachlosen.

Nach Presseberichten waren es die schwersten Regenfälle, die das Land in der Winterzeit seit fünf Jahren erlebte. Niederschläge fielen sowohl in den küstennahen Provinzen Sindh und Baluchistan, als auch im zentralen Punjab und der Nordwestlichen Grenzprovinz (NWFP). In den Gebirgsregionen von Kashmir, den Northern Areas und NWFP kam es zu starken Schneefällen.

Berichten zufolge zerstörten vor allem die ungeheuren Regenmassen vielerorts Lehmbehausungen. Autos und Busse rutschten von überfluteten oder vereisten Strecken ab und stürzten in Schluchten und Flüsse. Die meisten Flut-Opfer gab es im Sindh und Baluchistan. In der südpakistanischen Stadt Hyderabad wurde mit 105 mm Niederschlag binnen zwölf Stunden ein seit über dreißig Jahren bestehender Rekord gebrochen.

Die Regengüsse haben in vielen Landeteilen Befürchtungen vor einer weiteren Dürreperiode zerschlagen. Zur Freude der Bauern führen viele Flüsse nun wieder genügend Wasser für die nächsten Monate.

In vielen Teilen der Provinzen Sindh und Punjab wurden ganze Dörfer vernichtet. Die Fluten wuschen in Teilen Baluchistans Straßen und Autobahnen weg. Die Behörden gingen von Geldschäden aus, die bei mehreren Millionen Euro liegen dürften.

Durch die Wetterbedingungen mussten die Flugrouten zwischen Gilgit und anderen Zielen in den Northern Areas unterbrochen werden. Mehrere Gegenden waren durch unpassierbare Straßen von der Außenwelt abgeschnitten.

Es wird angenommen, dass die Schneefälle in den Bergregionen den Wasserbedarf für die kommenden Sommermonate decken.

Unerwartete Schneefälle im Kashmirtal und Teilen Afghanistans

Die Einwohner des von Indien kontrollierten Kashmirtals waren ebenfalls von den ungewöhnlich starken Schneefällen betroffen. Der Schnee fiel bereits so spät, dass viele Talbewohner sich bereits auf eine erneute Trockenperiode vorbereitet hatten. Außer in den südlichen Distrikten Anantnag and Pulwama fielen im Tal durchschnittlich ein bis zwei Meter Schnee. Im bekannten Ski-Ort Gulmarg, etwa 45 km nördlich der Hauptstadt Srinagar, gab es ebenfalls über zwei Meter Schnee. Durch wetterbedingte Beeinträchtigungen der Infrastruktur war das Kashmirtal vorübergehend von der Außenwelt abgeschnitten. Lokale Behörden gehen davon aus, dass die Schneemengen mindestens die Vorräte an Trinkwasser für die kommenden Sommermonate decken werden. Der angestiegene Wasserstand des Jhelum-Flusses ermöglicht es, den hydraulischen Wasserkraftwerken wieder maximale Leistung zu erbringen. Natürlich haben auch Menschen in Kashmir unter den Wetterbedingungen gelitten - es hieß drei Menschen starben im Zusammenhang mit den Schneefällen.

Ähnliche Berichte gab es aus mehreren afghanischen Provinzen. So meldeten staatliche Medien auch aus dem seit vier Jahren von einer Dürre betroffenen Afghanistan "beispiellose" Niederschlagsmengen. Sowohl in den südöstlichen Provinzen Paktia und Logar an der Grenze zu Pakistan sowie in den nördlichen Provinzen Badachschan und Tachar schneite es heftig, wie die amtliche Nachrichtenagentur Bachter meldete. Über der Hauptstadt Kabul gingen die schwersten Regenschauer seit Jahren nieder, ebenso in den Provinzen Kundus, Baglan und Nangarhar. Bauern im südlichen Kandahar reagierten auf die Regenfälle den Angaben nach mit Erleichterung.

Quellen

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