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23. Januar 2006. Analysen: Indien The Metrosexual

Das sich ausgiebige Pflegen und Zurechtmachen mittels Kosmetik etc. wurde bisher zumeist mit stereotypen Frauenbildern oder aber ebenso stereotypen Vorstellungen über Schwule in Verbindung gebracht. Seit relativ kurzer Zeit wird nun auch ein neues, sexuell ambivalenteres Männerbild damit verbunden, das des Metrosexuellen. Diepiyire S. Kuku-Siemons untersucht es in seinem Artikel im Vergleich zwischen Indien und Westeuropa-Nordamerika . Er zeigt einerseits die Verbindungen zum vorherrschenden, vergleichsweise globalisierten Konsumdenken und "Lifestyle", wie es etwa in der Figur von David Beckham zu finden ist. Andererseits zeigt er aber auch signifikante Unterschiede in der Wahrnehmung und Deutung des Begriffs. Während ein eher "westliches" Verständnis des Metrosexuellen seine Rolle als Teil der Familie ignoriert, werden metrosexuelle Männer in Indien, besonders in indischer Werbung, zwar als shoppende, aber dennoch sorgende und sensible Ehemänner und Väter dargestellt. Wie der Autor argumentiert, geht mit dieser Charakterisierung des Metrosexuellen als essentiell Heterosexuellem eine subtile Aufrechterhaltung hegemonialer, heteronormativer Diskurse einher, indem Elemente der bis dahin als unmännlich bzw. schwul angesehenen Lebensweisen kooptiert werden. In diesem Zusammenhang spricht Kuku-Siemons von einer problematischen kulturellen Aneignung, d.h. es wird eine scheinbare Repräsentation, eine vermeintliche Toleranz erreicht, die dennoch oberflächlich bleibt und nicht auf grundsätzlichem Respekt gegenüber einer Subkultur basiert. In letztendlicher Konsequenz wird Homo- und Queersexualität damit auf sexuelle Praktiken reduziert oder anders gesagt, es ist trendy für einen Metrosexuellen sich ein wenig queer zu geben, aber weiterhin unverzeihlich tatsächlich queer zu sein. Eingebettet in bourgeoise Muster des Konsums (re-)präsentiert Metrosexualität daher eine Form von Alterität bzw. Andersartigkeit, insbesondere einer schwulen Subkultur, die innerhalb eines dominanten heteronormativen Diskurs eingebaut bzw. angeeignet wird und somit aufhört, eigenständig zu existieren. (Uwe Skoda) [mehr ...]

09. Januar 2006. Analysen: Weltweit "Kulis", "twice migrants" und "IT-Inder"

Spätestens seit Anfang der 1990er Jahre lässt sich ein verstärktes Interesse an den weltweit anzutreffenden Gemeinschaften indischer Herkunft feststellen. Auslösende Faktoren hierfür waren beispielsweise die Probleme indischer Minderheiten in einigen postkolonialen Staaten wie Surinam oder Fidschi, die zunehmende Sichtbarkeit indischer Migranten in den internationalen Arbeits- und Kapitalmärkten sowie die literarische und allgemein künstlerische Präsenz indisch-diasporischer Stimmen, angefangen von Salman Rushdie bis hin zu Nitin Sawhney, Mira Nair und vielen anderen. [mehr ...]

15. Dezember 2005. Südasien-Informationen Nr. 10: Indien Ernährungssicherung in Indien

Indien ist ein Land, das gemeinhin mit Hunger und Elend in Verbindung gebracht wird. Und tatsächlich ist es auch das Land mit den meisten Unterernährten und Armen auf der Welt - in absoluten Zahlen gesehen. Die schillernde Welt der IT-Technik und das von der im Jahre 2004 abgewählten Koalition unter der Führung der hindunationalistischen Bharatiya Janata Party ausgerufene "Shining India" bilden Kontraste zum darbenden Indien, die größer nicht sein könnten. In ihrem 10. Fünfjahresplan verkündete die Indische Planungskommission, dass Indien ein Übermaß an Reis und Weizen in den staatlichen Lagerhallen unterhält, während gleichzeitig Hunger und Mangelernährung existieren. Der Beitrag von Jona Aravind Dohrmann gibt eine Übersicht über die Ernährungssituation in Indien, damit nachvollziehbar wird, wie es zu dieser Diskrepanz zwischen dem Übermaß an Grundnahrungsmitteln und der gleichzeitigen Unterernährung einer großen Anzahl von Menschen kommen kann. [mehr ...]

07. Dezember 2005. Nachrichten: Pakistan Das Schweigen brechen

Weil ihr Fall internationale Aufmerksamkeit erregte, entging Mukhtar Mai der Ächtung, die vergewaltigte Frauen in Pakistan trifft. [mehr ...]

21. November 2005. Fotostrecken: Indien Südasiatische Metropolen: Delhi

Südasiatische Metropolen: Delhi

Diese Fotostrecke, die einen ersten Einblick in die Ballungszentren des Subkontinents geben soll, widmet sich der indischen Hauptstadt New Delhi aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Stadt mit ihrem reichen historischen Erbe und zugleich modernen, zukunftsorientierten Visionen bildet in gewisser Weise einen Mikrokosmos Nordindiens, den mehrere Fotografen visualisiert haben. [mehr ...]

15. Oktober 2005. Südasien-Informationen Nr. 9: Indien Die "revolutionäre" Expansion des indischen Zeitungssektors

In vielen Ländern der Welt haben die Printmedien seit dem Siegeszug der audiovisuellen, elektronischen Medien, allen voran des Fernsehens, einen schweren Stand. Die Anzeigenmärkte sind so stark umkämpft wie nie zuvor und die Aufmerksamkeit des Publikums gilt als rar werdendes Gut. Anders verhält es sich dagegen in Indien, wo zeitgleich zur beginnenden Ausbreitung des Fernsehens Anfang der 1980er Jahre ein Presseboom einsetzte, den Robin Jeffrey als „Zeitungsrevolution“ bezeichnet hat. Damit bezieht er sich in erster Linie auf den beispiellosen Boom der indischsprachigen Presse, denn obwohl die englischsprachige Presse ebenfalls von dieser Entwicklung profitiert - und Indien inzwischen der weltweit größte Markt für englischsprachige Printmedien ist -, ist sie längst von der Hindi-Presse überholt worden. Nadja-Christina Schneider beschreibt die wichtigsten Phasen in der Entwicklung der indischen Presse von ihren Anfängen im 19. Jh. bis zur Unabhängigkeit 1947 und beschreibt darauf aufbauend die signifikanten Veränderungen, die der indische Pressesektor insbesondere in den vergangenen drei Jahrzehnten erfahren hat. Hierfür werden die indische Presse bzw. die dahinter stehenden Unternehmen im Hinblick auf ihre enge Kooperation mit anderen Medien wie dem Fernsehen, Radio und Internet untersucht. Abschließend erfolgt eine Einschätzung ihrer gegenwärtigen Rolle und Bedeutung für das indische Mediensystem. [mehr ...]

16. September 2005. Analysen: Indien Der Kampf um das Menschenrecht auf Nahrung in Indien

Indien verfügt über große Bestände an Reis und Getreide – der Vorrat wird mit insgesamt 50 Millionen Tonnen angegeben. Durch ein öffentliches Verteilungssystem sollen diese Bestände der bedürftigen Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Doch bisher erreicht das bestehende Verteilungssystem nicht alle bedürftigen Bevölkerungsgruppen hinreichend. Nach wie vor besteht große Not: Indien ist das Land mit der höchsten Anzahl an unterernährten Menschen weltweit. Die Hälfte aller Kinder ist unterernährt. 33% der Kinder kommen bereits untergewichtig auf die Welt. Etwa 350 Millionen Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze, das sind etwa 27 Prozent der Gesamtbevölkerung. [mehr ...]

26. August 2005. Nachrichten: Bhutan Besser nüchtern in Bhutan

Das Himalaya-Königreich startet Kampagne gegen steigenden Drogenkonsum. [mehr ...]

14. April 2005. Nachrichten: Indien Kashmir by Rail

Am 13. April 2005 eröffnete Premierminister Manmohan Singh unter starken Sicherheitsvorkehrungen einen neuen Eisenbahnabschnitt von Jammu ins nördlich gelegene Udhampur. Dies wird allgemein als weiterer Schritt im Dialog um Frieden in dem teilweise umkämpften Unionsstaat Jammu und Kashmir angesehen. Die neue Strecke ist Teil eines ehrgeizigen Projekts, das Hochtal von Kashmir an das indische Eisenbahnnetz anzuschließen. [mehr ...]

28. März 2005. Nachrichten: Bangladesch Anti-Raucher-Gesetz in Bangladesch


Anti-Raucher-Gesetz in Bangladesch

In Bangladesh ist das Rauchen in öffentlichen Einrichtungen künftig untersagt. Knapp zwei Wochen nachdem Familien- und Gesundheitsminister Khandakar Mosharraf Hossain den Smoking and Tobacco Usage (Control) Act, 2005 im Jatiya Sangsad, dem Parlament in Dhaka, vorgestellt hatte, trat das Gesetz am 26. März 2005 in Kraft. [mehr ...]

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