Inhalt

30. November 2000. Nachrichten: Wirtschaft & Soziales - Indien Warnungen vor Abschwächung des indischen Wirtschaftswachstums

Im November wurden die positiven Prognosen für die Entwicklung der indischen Wirtschaft revidiert. Die Mehrzahl der Indikatoren zeigt nach unten, allen voran jene der Industrie.

Vor allem die verarbeitende Industrie, der Bausektor und die Energieproduktion sind in der Vergleichsperiode (April-September 2000) mit 5,5% langsamer gewachsen als in der entsprechenden Vorjahresperiode (6,6%). Das Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) hat sich von 6,4% im Vorjahr auf 5,4% verlangsamt, und im gesamten Jahr könnte es noch weniger sein. Lediglich die Softwareindustrie konnte ihr mehrjähriges Wachstum von über 50% auch in diesem Jahr beibehalten, und trägt damit wesentlich zur Steigerung der Ausfuhren Indiens um 24% bei.

Obwohl Indien mit einem BIP-Wachstum von über 5% in Asien immer noch in der Spitzengruppe liegt, zeigt ein Blick auf die Beschäftigungszahlen, daß dies - bei einer jährlichen Bevölkerungszunahme von 16 Millionen und einer noch rascher wachsenden Zahl von Schulabsolventen - nicht genügt, um ausreichend Arbeitsplätze zu schaffen. Die wieder zunehmende Verschuldung des Staats - nicht zuletzt wegen Rüstungskäufen - wird ihn daran hindern, korrektiv einzugreifen und seine Rolle als größter Arbeitgeber weiter zu pflegen.

Quellen

  • Bernhard Imhasly: Nachlassendes Wachstum in Indien, in: Neue Zürcher Zeitung, 28.11.2000, S.25

Kommentare

Als registriertes Mitglied können Sie einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen.