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30. September 2001. Nachrichten: Kunst & Kultur - Indien Mira Nairs "Monsoon Wedding" erhält Goldenen Löwen von Venedig

Zum Abschluss des 58. Filmfestivals von Venedig wurde am 8. September 2001 der Film "Monsoon Wedding" von Mira Nair als bester Film mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Erstmals wurde damit ein indischer Film Festivalsieger und gleichzeitig erhielt erstmals eine Frau den renommierten Filmpreis für ihre Arbeit. "Dieser ist für Indien, mein geliebtes Indien, meine fortwährende Inspiration." sagte Nair bei der Entgegennahme der kleinen Löwen-Statue.

"Monsoon Wedding", der in nur einem Monat mit Handkameras abgedreht wurde, erzählt die Geschichte einer mehrtägigen Hochzeit, anlässlich derer eine über die ganze Welt verstreuten Punjabi-Großfamilie in Indiens Hauptstadt Delhi zusammenkommt. Auf unterhaltsame Art werden Probleme der modernen indischen Gesellschaft thematisiert: Familientradition trifft auf Dot-Com-Kultur, Liebe auf Moral und Kastenzugehörigkeit, und in einer Nebenhandlung wird eine lange totgeschwiegene Kindesmisshandlung aufgedeckt. Dies alles wird in bester Bollywoodmanier farbenprächtig und mit viel Gesang präsentiert.

Trotz des Erfolgs gab sich Mira Nair zurückhaltend: "Ich hatte wirklich nichts von dem Film erwartet. Ich wollte nur eine kleine Sache machen, bin nun aber sehr glücklich zu sagen, dass es etwas großes geworden ist." Die 1957 in Bhubaneshwar (Orissa) geborene Regisseurin lebt heute vornehmlich in den USA. Ihre Filme, unter ihnen "Salaam Bombay", "Missisippi Masala" und "Kamasutra", hatten in der Vergangenheit mehrfach für Kontroversen in Indien gesorgt.

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