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21. August 2010. Analysen: Indien Die Entstehung eines Parteiensystems in der indischen Union (I)

Die Entstehung von Parteien und Parteisystemen ist leichter historisch zu rekonstruieren, als verallgemeinerungsfähig zu theoretisieren. S. Lipset und S. Rokkan haben 1967 ein Modell vorgelegt, das historische Rekonstruktion mit dem Anspruch auf verallgemeinerungsfähige Aussagen verbindet, indem es die Entstehung von Parteien in Westeuropa aus einem verallgemeinerungsfähigen Konzept, dem sich universalisierenden Prozess der Modernisierung ableitet. Die Betonung liegt dabei auf Modell. [mehr ...]

21. August 2010. Analysen: Indien Die Entstehung eines Parteiensystems in Britisch Indien (I)

Demokratisierungsprozesse, damit die Entstehung offener Mehrparteiensysteme, tragen zur Entwicklung und deshalb notwendigerweise zur wachsenden Autonomie, Unvorhersehbarkeit und Unkontrollierbarkeit von Gesellschaften und der sie konstituierenden Gruppen bei. Aber nicht nur das Resultat dieses Prozesses, sondern auch seine Rahmenbedingungen, Antriebsfaktoren und Formen entziehen sich einem einfachen und verallgemeinerungsfähigen Erklärungsmuster. [mehr ...]

17. Juni 2010. Analysen: Pakistan Populärislamismus in Pakistan

Pakistan ist ein islamischer Staat mit gegenwärtig geschätzten 170 Millionen Einwohnern, der von religiösen, ethnischen und regionalen Spannungen zerrissen wirkt. Bisweilen erstarken religiöse Extremismen, die häufig eine direkte Folge staatlicher Islamisierungspolitik sind, in Pakistan zu einem Maße, dass sie die Fundamente von Staat und Gesellschaft auszuhöhlen drohen. Radikale sunnitische Gruppen kämpfen gleichzeitig interne sektiererische ǧihāds, regionale ǧihāds in Afghanistan und Indien, neben einem globalen ǧihād gegen als westlich wahrgenommene Wirkmächte. Der folgende Artikel stellt die wichtigsten Strömungen des politisierten Islam in Pakistan vor, diskutiert Verbindungen zu ǧihādī-Gruppen und zeichnet nach, wie frühere Überpolitisierungen gegenwärtig den Etablierungserfolg postislamistischer Deutungen fördern, die mittlerweile im Trend des "Populärislamismus" beachtliche Teile der neuen islamischen Mittelschicht begeistern. [mehr ...]

14. Juni 2010. Analysen: Indien Mumbai – Indiens multireligiöse Metropole


Mumbai – Indiens multireligiöse Metropole

Mumbai, Indiens größte Stadt und "Tor zur Welt", beherbergt seit den Anfängen ihrer Entstehung im 16. Jahrhundert die verschiedensten Religionsgemeinschaften. Zwar sind die Einwohner Mumbais zu gut zwei Dritteln Hindus, doch verstehen sich auch Muslime, Christen, Parsen und Andere als Mumbaikars, als genuine Bewohner der Stadt. Und sie alle haben die Stadt nachhaltig geprägt. Bis heute hat Mumbai nichts von seiner Anziehungskraft für Menschen aus ganz Indien eingebüßt. ... [ Mehr lesen

07. März 2010. Rezensionen: Südasien Tobias Delfs: Hindu-Nationalismus und europäischer Faschismus: Vergleich, Transfer- und Beziehungsgeschichte

von Maria Framke - Medium: Buch

Die schweren kommunalistischen Ausschreitungen in Indien – 1992 in Ayodhya (und in den Folgemonaten in ganz Nordindien) sowie 2002 in Gujarat – haben Interpretationen Vorschub geleistet, die den Hindunationalismus als Spielart des Faschismus begreifen. Die Verwendung des Faschismus-Begriffes in diesem Zusammenhang von indischer, aber auch von europäischer Seite geschah und erscheint dabei jedoch oftmals polemisch und unreflektiert. [mehr ...]

02. März 2010. Rezensionen: Indien Michael Mann: Sinnvolle Geschichte. Historische Repräsentationen im neuzeitlichen Südasien.

von André Bierwisch - Medium: Buch


Michael Mann: Sinnvolle Geschichte. Historische Repräsentationen im neuzeitlichen Südasien.

Beinahe mantraartig wiederholt findet sich in der älteren Südasienwissenschaft die Klage, auf dem indischen Subkontinent hätte es keine eigenen historiografischen Traditionen gegeben. In Michael Manns Monografie zur Geschichtsschreibung im neuzeitlichen Südasien werden nicht nur diese und andere Legitimationsversuche kolonialer Wissenschaft und Verwaltung beschrieben sondern auch die in Schulbüchern und Massenmedien vermittelten Geschichtsbilder Indiens und Pakistans hinterfragt. [mehr ...]

21. Oktober 2009. Rezensionen: Bangladesch W. van Schendel: A History of Bangladesh

von Michael Mann - Medium: Buch


W. van Schendel: A History of Bangladesh

Versuche, eine umfassende Geschichte Bangladeschs zu schreiben, hat es bislang einige gegeben. Allein in den letzten zehn Jahren sind mehrere voluminöse Bücher erschienen, darunter so elaborierte Werke wie das von Craig Baxter aus dem Jahr 1997 oder das Roumaq Jahans von 2001, ganz abgesehen von der Monumentaldarstellung von Badruddin Umar, deren erster Band 2003 und deren zweiter Band 2006 publiziert wurde. Sich zwischen all den neueren Darstellungen zu positionieren, mochte schwierig erscheinen. Doch gerade das ist Willem van Schendel auf eindrucksvolle Art und Weise gelungen. [mehr ...]

12. Mai 2009. Rezensionen: Indien Das göttliche Spiel auf Erden

von Uwe Skoda - Medium: Buch


Das göttliche Spiel auf Erden

Wer heutzutage versucht, den östlichen Bundesstaat Orissa, nicht gerade im Zentrum der touristischen Landkarte Indiens, mit dem Zug oder Flugzeug zu erreichen, wird im Vergleich zu anderen Landesteilen weder mit einer besonders großen noch besonders luxuriösen Auswahl an Verkehrsverbindungen konfrontiert. Als Reisender mag man sich dabei an koloniale Zeiten erinnert fühlen, als Straßen und Eisenbahnen gebaut wurden, um primär die wichtigen, außerhalb Orissas gelegenen Zentren zu verbinden. Man wollte weniger nach Orissa, sondern vielmehr schnell und günstig durch Orissa. [1] Auch wenn sich die Dinge im Zuge der gegenwärtigen Industrialisierung, der Ansiedlung von Stahlgiganten wie Posco, Jindal oder Bushan durchaus ändern mögen, so hat eine gewisse Abgeschiedenheit doch durchaus Tradition. Über Jahrhunderte erschwerten die den jetzigen Bundesstaat weitgehend umgebenen Berge Kontakte mit anderen Regionen Indiens und trugen zu einer eigenen, in mancherlei Hinsicht eher konservativen kulturellen Formation bei. Konservativ mag man hierbei durchaus im doppelten Sinne von "orthodox" einerseits und "bewahrend" beziehungsweise "an dem Hergebrachten festhaltend" andererseits verstehen. [mehr ...]

21. Dezember 2008. Rezensionen: Indien Hyderabad im Laufe der Jahrhunderte

von Klaus Julian Voll - Medium: Buch

Diese ausführliche Sammlung von Beiträgen über Hyderabad ermöglicht einen Rückblick auf seine Geschichte, die Herrschaftsdynastien, den Reichtum der Eliten und ihren besonderen kulturellen Lebensstil, das Ambiente der Stadt mit ihrer religiösen Toleranz, den Sufis und, nach der Annexion durch den indischen Staat, auch auf die vielfältigen Veränderungen der Hauptstadt des Bundesstaates Andhra Pradesh bis hin zum heutigen Cyberabad. [mehr ...]

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