Inhalt

11. November 2006. Analysen: Indien Lektionen in freiem Denken

11. November 2006. Analysen: Indien "Konversion" zum Islam vs. "Neubestätigung" des hinduistischen Glaubens

Missionarische Aktivitäten seitens muslimischer Organisationen beziehungsweise Übertritte von Hindus zum Islam führen in Indien immer wieder zu erbitterten Kontroversen. Anfang der 1980er Jahre führte die Verknüpfung des Konversions-Topos mit den neuen, global zirkulierenden Feindbildkonstruktionen des arabischen und iranischen Islams dazu, dass ein Kollektivübertritt von Dalits in einem südindischen Dorf erstmals im nachkolonialen Indien wieder den "Übervölkerungskomplex der Hindu-Mehrheit" durch die muslimische Minderheit auslöste und nachhaltig bestärkte. [mehr ...]

11. November 2006. Analysen: Südasien Keeping Busy On the Path of Allah

In recent years the Islamic missionary movement of the Tablighi Jama’at has attracted increasing attention, not only in South Asia, but around the globe. This is partly to do with the huge number of followers assembling at its annual congregations in India, Bangladesh or Pakistan, often counting between one and two millions. This attention is also generated by the fact that traditional Islam did not know an organised proselytising movement until the Tablighi Jama’at was formed. The by now global network of its activities is another instance where Southasian Islam has contributed to the evolution of global Islamic activism. [mehr ...]

01. Februar 2006. Rezensionen: Indien Neue Wege

von Nadja-Christina Schneider - Medium: Buch

Ein Blick auf die universitären Einrichtungen in Deutschland genügt, um festzustellen, dass die Lehre und Erforschung der neueren Geschichte Südasiens hierzulande nach wie vor einen schweren Stand haben. Angesichts der großen Bedeutung, die mittlerweile auch die deutsche Regierung und Wirtschaft dem indischen Subkontinent zuschreiben, mag dies überraschen. [mehr ...]

23. Januar 2006. Analysen: Indien Shakti – ein "queeres" Askesekonzept

Während queer studies schon seit einiger Zeit ein wichtiger Bestandteil neuerer Gender-Forschungen im englischen und deutschsprachigen Raum sind, bereichert gerade auch der Blick nach Südasien die Suche nach der Diversität von Gender-Kategorien. Am Beispiel eines gegenwärtigen Asketenordens im Osten Indiens (Mahima Dharma) beschäftigt sich der vorliegende Bericht mit dem kulturellen und religiösen Geschlecht indischer Asketen. Dieses entzieht sich binären Geschlechtszuschreibungen und könnte am ehesten als Konzept der Androgynität beschrieben werden. Die Kategorie der sozialen und religiösen Androgynität (oboyolinga) verweist dabei auf ein bekanntes indisches Muster von Heiligkeit, das sich in vielen Mythen wiederfindet. Auch hinsichtlich ihrer optischen Erscheinung vermischen sich bei den Asketen männliche und weibliche Attribute zu einem androgynen Körper. Der biologisch männliche Körper verschmilzt mit den weiblichen Attributen der langen offenen Haare. Eine Oberkörper-Athletik vermengt sich mit der Schwangerschaftsästhetik wohlgenährter Bäuche. Mahima Dharma Asketen sind – wie ihre Anhänger es über sie sagen – "mata und pita [Vater und Mutter] zugleich". Sie sind gleichzeitig männliche und weibliche Träger der göttlichen Kraft. Als Androgyne gehören sie, so die Autorin Lidia Guzy, in der indischen Vorstellungswelt zu den Repräsentanten des Göttlichen. [mehr ...]

23. Januar 2006. Analysen: Südasien Von heiligen Männern und ihrer "Heirat" mit Allah

Alljährlich wird an vielen moslemischen Heiligenschreinen Südasiens eines großes Fest gefeiert, welches urs genannt wird und der symbolischen Heirat (urs) des jeweiligen, zumeist männlichen Heiligen mit Allah gedenkt bzw. diese "Ehebeziehung" zelebriert. Eine solche - wenn auch mystische - Beziehung überrascht, wenn man bedenkt, dass queeren Verbindungen im moslemischen Alltagskontext Südasiens zumeist mit Ablehnung begegnet wird. Diese Schreinfeste und symbolischen Heiraten wie sie der Autor, Uwe Skoda, an einem Beispiel aus Gujarat / Indien verdeutlicht, verweisen auf eine Koexistenz inner- und außerweltlicher Ideen und Normen. Während innerhalb der sozialen Welt bestimmte Normen gelten, spielen diese - wie offenbar das Geschlecht insgesamt - außerhalb der sozialen Ordnung, bei Fakiren und Heiligen, nicht dieselbe Rolle. Insofern erscheint eine Heirat männlicher Heiliger mit dem ebenfalls männlich gedachten Allah und eine symbolische Feminisierung der Heiligen im Heiratsprozess nicht als Bruch innerweltlicher heteronormativer Praktiken, sondern als Symbol und kulturelles Idiom einer andauernden außerweltlichen Vereinigung liebenden Mystiker, die dennoch - keineswegs im Widerspruch dazu - in der Welt erinnert und gefeiert wird. [mehr ...]

15. Juni 2004. Analysen: Indien Aktion "Lächelnder Buddha"

Aktion "Lächelnder Buddha" hieß der Codename, mit dem die Zündung Indiens erster Atombombe in der Pokhran-Ebene der Wüste Tharr am 18. Mai 1974 tituliert wurde. [mehr ...]

12. Juni 2004. Analysen: Indien Von "Khalistan" ist in Indien keine Rede mehr

Dass ein Sikh jemals Premier Indiens werden würde, hielt vor 20 Jahren niemand für möglich. Denn am 6. Juni 1984 ließ Premierministerin Indira Gandhi den Goldenen Tempel in Amritsar stürmen, das Heiligtum der Sikhs. [mehr ...]

10. April 2004. Analysen: Südasien Arische Migrationstheorie

Die Regierungsgewalt der hindunationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) in Indien wirkt sich zunehmend auch auf die Geschichtsschreibung aus. Führende Vertreter der Partei und ihres ideologischen Umfelds verwerfen u.a. die Theorie der arischen Migration in den Subkontinent als falsch und propagieren die sogenannte Indigenous Aryan Theory. Diese entspricht dem hindunationalistischen Weltbild und wird letztendlich durch die politische Agenda der BJP propagiert. Die Kontroverse über die arische Einwanderung in den Subkontinent wird seit dem 19. Jh. geführt und ließ sich bisher nicht überzeugend beweisen. [mehr ...]

16. Dezember 2003. Analysen: Nepal Rajadharma und Rajaniti

Um das Selbstverständnis von König Gyanendra, der nach einem Massaker im königlichen Palast im Juni 2001 den Thron bestieg, als Hindumonarch zu begreifen, ist es notwendig, ein paar der grundlegenden hindupolitischen Vorstellungen zu erwähnen, die diesem Denken zugrunde liegen, nämlich die von dharma und artha. [mehr ...]

  |<   <   1   2   3   4   5   6   7   8   >   >|