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08. Dezember 2008. Rezensionen: Indien Dabeisein ist alles

von Mario Laatsch - Medium: Buch

Trojanow/Dorn - Kumbh Mela. Titelbild

Als vor Urzeiten die Götter mit den Dämonen um den Unsterblichkeitstrank "Amrit" stritten, fielen vier Tropfen der Flüssigkeit zur Erde herab. An diesen vier Stellen – heute stehen auf ihnen die indischen Städte Nasik, Ujjain, Haridwar und Allahabad – findet jeweils im Wechsel von zwölf Jahren die hinduistische Kumbh Mela statt, das größte religiöse Fest der Welt, das von deutschen Medien so gut es geht ignoriert wird. Ilija Trojanow und Thomas Dorn haben sich – in welchem Jahr genau erfährt die Leserschaft leider nicht, wahrscheinlich jedoch 2001 – in das bunte Treiben der Mela gewagt, Bilder geschossen und Texte geschrieben. Herausgekommen ist ein Band, der einen nach dem Zuklappen durchaus enttäuscht zurücklassen kann. [mehr ...]

18. September 2008. Rezensionen: Indien Friedrich Max Müller. Ein außergewöhnliches Gelehrtenleben im 19. Jahrhundert.

von Reinhold Schein - Medium: Buch

Die Biographie zeichnet ein detailreiches Porträt des Mannes, der mehr als jeder andere im 19. Jahrhundert die Kenntnis der indischen Kultur in Europa gefördert hat. [mehr ...]

10. September 2008. Analysen: Südasien Die Dār-al-´ulūm Deoband


Die Dār-al-´ulūm Deoband

Die 1867 im beschaulichen Dörfchen Deoband in Nordindien begründete islamische Hochschule ist seit dem 11. September 2001 als angebliche Kaderschmiede des Terrorismus zu einem wichtigen Zentrum internationaler Aufmerksamkeitsökonomien rund um den Islamismus geworden. Denn nicht nur die betont apolitischen Tablīghīs, die die "innere Mission" vorantreiben, auch die Talibān, die das zentrale Zeichen des Scheiterns der politischen Reislamisierungsbemühungen setzten, berufen sich auf ideologische Vorstellungen aus Deoband. Im Folgenden wird über eine kurze Geländebeschreibung versucht, die Religionstopografie Deobands zu erschließen. ... [ Mehr lesen

10. August 2008. Analysen: Bangladesch Bildung gratis – Evangelium als Bonus

Fast die Hälfte der Bevölkerung in Bangladesch lebt unter der Armutsgrenze. Über die Hälfte kann weder lesen noch schreiben. Um dies zu ändern, hat sich in dem Staat mit der höchsten Bevölkerungsdichte eine florierende Entwicklunghilfeindustrie etabliert, in der jedoch nicht immer alle am gleichen Strang ziehen. In die Riege der zahllosen Entwicklungsorganisationen haben sich Freikirchen eingereiht, deren Hauptziel die christliche Missionierung der armen Adivasi-Bevölkerung zu sein scheint. Zu einer dieser Zielgruppen gehören die Santals. [mehr ...]

10. August 2008. Interviews: Bangladesch Interview mit Basanti Murmu


Interview mit Basanti Murmu

Basanti Murmu ist eine Santal-Aktivistin, die 2005 mit Freundinnen die Organisation "Adivasi Nari Kalyan Sanstha" gegründet hat, die sich für die Rechte aller Adivasi-Frauen Bangladeschs einsetzt. In ihrem Heimatdorf beobachtet sie kritisch Aktivitäten der Siebenten-Tags-Adventisten. [mehr ...]

28. Juni 2008. Rezensionen: Südasien Bürgerliche Frömmigkeit in Indien

von Nadja-Christina Schneider - Medium: Buch

Buchcover

Der Begriff des Bürgers wird in der europäischen Geschichte mit einem rechtlichen Status in der mittelalterlichen Ständeordnung, seit der Französischen Revolution mit dem Kampf um politische Teilhabe und Freiheitsrechte und gegenwärtig in erster Linie mit dem Konzept der Staatsangehörigkeit assoziiert. In Indien lässt sich jedoch keine analoge Stadtentwicklung oder Ständeordnung feststellen. Auch stellt die koloniale Situation des 19. Jahrhunderts die Möglichkeiten der politischen Partizipation unter ganz andere Vorzeichen. In ihrem anregenden Buch "Bürger mit Turban" stellt Margrit Pernau dennoch ein mit der bürgerlichen Identität deutscher "Wirtschafts-" und "Bildungsbürger" vergleichbares Zusammengehörigkeitsgefühl unter bestimmten Gruppen fest, denen im 19. Jahrhundert der wirtschaftliche und soziale Aufstieg gelang. Am Beispiel dieser muslimischen Bürger in Delhi befasst sie sich mit der Frage, welche Bedeutung die Religion für ihr Selbstverständnis besaß und was dies wiederum an Rückschlüssen hinsichtlich der Verflechtung von Säkularisierung und Religiosität ermöglicht, die auch für die Erforschung des deutschen Bürgertums relevant sind. [mehr ...]

18. Juni 2008. Südasien-Informationen Nr. 15: Südasien Legislative Redress Rather Than Progress?

Zeitgenössische Geschichtsschreibung zur Kolonialherrschaft in Indien tendiert dazu, Wandlungen und Intensivierungen zahlreicher Sozialphänomene als Konsequenz direkter oder indirekter britischer Intervention zu behandeln. Je nach intellektueller Auffassung heben Autoren unterschiedliche Interventionsformen hervor, die von kolonialer Gesetzgebung über bewusste Sozialmanipulation bis hin zu Handlungen aufgrund kultureller Missverständnisse reichen. Für den Fall von Sklaverei im kolonialen Indien argumentiert Gyan Prakash in seinem Buch "Bonded Histories", dass sich die Briten durch Abschaffung der Sklaverei im Jahre 1843 als eine Kraft der Vernunft und des Fortschritts darstellten, während sie in realitas Sklaverei in Schuldknechtschaft umformulierten. Mit Fokus auf den Süden Bihars erklärt Prakash die sich wandelnden Beziehungen von Schuldknechten und Grundbesitzern im Zusammenhang von Erkennung, Regulierung und Aberkennung durch die Kolonialverwaltung. Gelehrte wie auch Kolonialbeamte bemühten sich in diesem Sinne, Sklaverei als inhärent in einheimischen Gesetzen, Praktiken und Texten zu 'entdecken', was dann wiederum 'Unfreiheit' als das 'Andere' von Freiheit konstituieren konnte. Dies führte letztlich zur Schaffung einer indigenen 'Tradition' während die Abschaffung der Sklaverei als Mittel benutzt wurde, diese als formell nicht existent zu deklarieren. Jedoch war Sklaverei längst nicht abgeschafft, sondern durch 'freiwillige' Knechtschaft quasi wiederhergestellt. Der Beitrag von Stefan Tetzlaff beschreibt die wichtigsten Argumente von Prakash. Durch eine Untersuchung der Fragestellungen und eine Gegenüberstellung von abweichenden Meinungen anderer Historiker argumentiert er, dass eine Geschichtsschreibung von 'Sklaverei zu Schuldknechtschaft' in Indien einer ausgewogenen Analyse bedarf. Diese sollte weniger auf Theorien zu Ideologie und Konstruktion basieren, sondern stattdessen einen größeren räumlichen Ansatz wählen sowie die Rolle des Arbeitsmarktes in höherem Maße berücksichtigen. [mehr ...]

22. April 2008. Rezensionen: Weltweit Draupadi und Kriemhild

von Maria Rost - Medium: Buch


Draupadi und Kriemhild

Kriemhild und Draupadi - zwei eindrucksvolle Charaktere aus bekannten Epen, dem Nibelungenlied und dem altindischen Mahabharata. Was haben diese beiden Frauen gemeinsam? Melitta Waligora unternimmt in ihrem Werk den Versuch, die beiden Gestalten aus heutiger Sicht zu Wort kommen und ihr Leben aus ihrer Perspektive erzählen zu lassen. [mehr ...]

08. Februar 2008. Analysen: Weltweit Auf Missionskurs

Für die neuen Prediger des Islams ist der größte Verdienst die Mission und die erfolgreiche Trimmung anderer Muslime auf die radikale Frömmigkeit. Selbst die Gewalt in Südthailand kann sie nicht aufhalten. [mehr ...]

29. Januar 2008. Analysen: Weltweit Im Geiste Shivas und Buddhas

Die Staaten Südostasiens unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht, doch eines haben sie gemeinsam: Die frühen kulturellen und religiösen Einflüsse aus Indien, die die ersten Großreiche der Region prägten und in den Auswirkungen bis in die Gegenwart reichen. [mehr ...]

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